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Pilzinfektion an den Zehen

Pilzinfektionen

Pilzinfektionen – unangenehm, aber selten gefährlich

02. Juni 2021

Fast jeder Mensch hat irgendwann im Leben eine Pilzinfektion, denn egal, ob in Schwimmbad oder Sauna, im Hotelzimmer oder beim Sport: Die Erreger lauern überall. Jucken, Brennen und Entzündungen sind meistens die Folge. Und wenn sich der Pilz erst mal festgesetzt hat, lässt er so schnell auch nicht locker.

Am bekanntesten sind wahrscheinlich Nagel- und Fußpilzerkrankungen – besonders Letzterer, eine Infektion mit Fadenpilzen (sogenannte Dermatophyten), ist weit verbreitet. Die Pilze siedeln vor allem in den Zehenzwischenräumen, manchmal auch an den Fußsohlen und in schweren Fällen sogar auf dem Fußrücken. Hauptsymptom ist ein hartnäckiger Juckreiz. Später rötet und schuppt sich die Haut und es kann zu entzündlichen Reaktionen mit der Bildung von Bläschen und Pusteln kommen. Unbehandelt können die Pilze auch die Nägel befallen.

Symptome variieren nach betroffener Hautstelle

Nicht jeder Pilz in oder auf unserem Körper ist gefährlich, einige Arten gehören sogar zu unserer normalen Darm- und Körperflora. Normalerweise halten der Säureschutzmantel und eine schützende Schicht aus Bakterien (Hautflora) die Pilzsporen vom Eindringen in die tieferen Hautschichten ab. Verletzungen der Haut, besonders günstige Bedingungen für ein vermehrtes Pilzwachstum (beispielsweise ein feuchtwarmes Milieu in Schuhen und Hautfalten durch vermehrtes Schwitzen) oder ein geschwächtes Immunsystem erleichtern Pilzen jedoch das Eindringen in die Haut.

Übrigens: Mediziner bezeichnen Pilzinfektionen meist als Mykosen. Für oberflächliche Hautinfektionen wird auch der Begriff „Tinea“ verwendet – bei Fußpilz spricht man beispielsweise von einer Tinea pedis. Ist dagegen der Candida-Hefepilz Auslöser der Infektion, spricht man je nach Art von Mundsoor, Windelsoor oder Vaginalsoor. Die Symptome können je nach betroffener Hautstelle variieren. Oftmals kommt es – wie bereits beschrieben – zu Juckreiz, kleinen Rissen und schuppenden Hauterweichungen bis zu Blasenbildung und Ablösung der Haut. Auch Kopfschuppen, Rötungen, starke Entzündungen und Haarausfall können auftreten.

Unbedingt Verdacht beim Arzt klären lassen

Beim Verdacht auf eine Pilzinfektion beginnt die Diagnose mit der Anamnese, der Arzt befragt den Patienten detailliert zu dessen Krankheitsgeschichte: Wann sind die Beschwerden zum ersten Mal aufgetreten? Hat sich ihr Charakter verändert? Im nächsten Schritt folgt eine körperliche Untersuchung, beispielsweise der betroffenen Körperstelle oder Hautpartie. Die Diagnose wird dann zusätzlich im Labor gesichert, etwa durch die Betrachtung einer Probe unter dem Mikroskop und das Anlegen in einer Pilzkultur.

Durch eine äußerliche Behandlung wird in der Regel eine schnelle Heilung erreicht. Hierbei werden sogenannte Antimykotika (Antipilzmittel) eingesetzt, die es in verschiedenen Darreichungsformen gibt. Das Spektrum reicht von Salben und Cremes über Sprays und Shampoos bis zu Lacken, sodass für jedes Hautareal die optimale Behandlung möglich ist. Die meisten Produkte sind frei verkäuflich in der Apotheke erhältlich. Wichtig ist jedoch eine gute Beratung, die darüber aufklärt, wie häufig und wie lange die Anwendung notwendig ist. Schließlich ist beispielsweise die Behandlung von Nagelpilzen sehr langwierig und dauert mitunter mehrere Monate. Ein zu frühes Absetzen der Medikamente kann hier schnell zu einem Rückfall führen. In seltenen oder schweren Fällen kann es sogar sein, dass eine topische Behandlung der Pilzerkrankung nicht ausreichend ist. Dann kann der Arzt zur systemischen Therapie Tabletten als Antimykotikum verordnen.

Vorbeugen und die Behandlung unterstützen

Sowohl bei der Vorbeugung als auch bei der Unterstützung der Behandlung stehen gute Hygiene, Körperpflege, eine ausgewogene Ernährung sowie eine Stärkung des Immunsystems im Vordergrund. Da Pilze das feuchtwarme Klima lieben, gilt es, gefährdete oder bereits befallene Körperpartien wie Achselhöhlen, Genitalbereich und Füße stets trocken zu halten – besonders nach dem Baden oder Duschen oder dem Besuch von Schwimmbädern und Saunen. Zum Abtrocknen sollten Sie immer ein separates Handtuch verwenden, um zu verhindern, dass andere Körperstellen oder auch Menschen angesteckt werden. Die Übertragung der Pilze über Körperkontakt kann darüber hinaus durch das Desinfizieren der Hände vermieden werden.

Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, luftdurchlässige Schuhe zu tragen sowie Unterwäsche und Handtücher täglich zu wechseln und bei mindestens 60°C zu waschen. Auch spezielle Hygienespüler sind hilfreich. Ratsam ist, kleine Verletzungen der Haut zu behandeln und zu desinfizieren, damit Erreger nicht eindringen können. Feuchtigkeitsspendende Cremes können dazu beitragen, dass die Haut geschmeidig bleibt und Risse erst gar nicht entstehen. Plus: Regelmäßige Bewegung, genügend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Trinken helfen, das Immunsystem zu stärken.

Hannah Salzer

Autorin
Apothekerin Hannah Salzer ist überwiegend direkte Ansprechpartnerin für unsere Kunden.
Daneben kümmert sie sich um Einkauf und Marketing.
Derzeit ist sie in Elternzeit und widmet sich am liebsten ihrer kleinen Tochter.


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